PRODUKTE FÜRS LEBEN

Der Beitrag der OÖ. Industrie zu unserer Grundversorgung

Aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken

Axel Kühner, CEO Greiner AG

Produkte von Greiner sind aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Welche sind das beispielsweise?

Ich wage zu behaupten, dass wir im Alltag der allermeisten Konsument:innen in Österreich einen festen Platz haben. Von Lebensmittelverpackungen wie Joghurtbechern oder Kaffeekapseln über Matratzen, Schaumstoffen für die Couch oder den Autositz bis hin zu Blutabnahmeröhrchen. Wir produzieren Alltagsprodukte, so vielfältig wie das Leben selbst. Auch wenn wir als Unternehmen selten namentlich auf Produkten sichtbar sind, so sind wir doch allgegenwärtig.

Welche Rolle spielten die medizintechnischen Produkte in der Corona-Pandemie?

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Medizinprodukte sind. Besonders für die Diagnose von Krankheiten wie dem Coronavirus. Ein sehr prominentes und erfolgreiches dieser Produkte kommt aus unserem Haus. Bei Greiner haben wir ein Kunststoffröhrchen entwickelt, das dafür sorgt, das Virus länger haltbar zu machen. Diese Produktinnovation wurde weltweit millionenfach für den sicheren Transport von Probenmaterial zur PCR-Testung im Labor herangezogen.

Warum hat Kunststoff oft ein negatives Image?

Bei Kunststoffen scheiden sich die Geister. Wichtig ist zu erkennen, dass Kunststoff als Werkstoff unersetzlich ist – so laut und berechtigt in Teilen die Kritik auch sein mag. Kunststoff ist ein leichter Werkstoff, isoliert gut gegen Elektrizität und Wärme und ist beispielsweise auch beständig gegen Wasser. All dies macht ihn für vielfältige Einsatzzwecke unschlagbar. Worauf es ankommen wird: wir müssen dafür sorgen, dass er nach seiner Nutzung recycelt und damit wiederverwendet wird.

Aluminium – Ein Metall für alle Fälle

Gerald Mayer, CEO AMAG

In welchen Produkten des täglichen Bedarfs steckt Aluminium der AMAG?

Aus den im Innviertel produzierten Aluminiumbändern entstehen eine Vielzahl an Verpackungen, beispielsweise für Lebensmitteln wie Joghurt und Schokolade. Aluminium hat aufgrund der Undurchlässigkeit für Licht, Gase und Feuchtigkeit viele positive Eigenschaften für die verpackten Produkte. Das ist auch besonders wichtig für Medikamente, die dank der Aluminiumfolie einzeln und individuell verpackt und rundum vor sämtlichen Einflüssen geschützt sind. Durch Aluminium-Verpackungen bleiben also Milchprodukte, Getränke, Tiernahrung bis hin zu Arzneimitteln länger haltbar.

Warum ist AMAG-Aluminium besonders nachhaltig?

Aluminium kann bestens rezykliert werden. Die AMAG ist international führend im Recycling von Aluminiumschrotten und emittiert daher signifikant weniger CO2. Dazu gehören auch zwei Weltneuheiten: ein Fischer Tourenski mit AMAG-Blech mit über 80% Recyclinggehalt sowie eine Automobilfelge mit über 70% Recyclinggehalt. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Baustein für den langfristigen Unternehmenserfolg der AMAG.

Welche Rolle spielt Aluminium generell in unserer modernen Welt?

Aluminium findet als hervorragender Leichtbauwerkstoff in bewegten Produkten – wie Fahrräder, PKW, LKW, Flugzeuge, Züge oder Schiffe – breite Anwendung. Aber auch in Elektronikkomponenten wie beispielsweise in Handys oder Laptops, in Kabeln aufgrund seiner Leitfähigkeit sowie in der Architektur und Beleuchtung ist Aluminium unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens.

Stahl ist Teil einer nachhaltigen Welt

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG

Ohne Stahl gibt es kein modernes Leben. Warum?

Stahl prägt unseren Alltag, schließlich zählt er zu den weltweit am meisten verwendeten Werkstoffen. Und auch in puncto Nachhaltigkeit ist er aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Denn Stahl ist ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar und langlebig. Am Ende seines Produktlebenszyklus wird er in Form von Schrott in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Zudem kann mit High-Tech-Stahl beispielsweise im Automobilleichtbau, bei Kraftwerksturbinen oder bei erneuerbaren Energien wie Windkraft sechsmal so viel Energie und damit CO2 eingespart werden, wie in seiner Produktion entsteht.

Wo konkret finden wir Stahl der voestalpine in unserem Alltagsleben?

voestalpine-Produkten begegnet man in zahlreichen Alltagssituationen: Von besonders leichten Karosserieteilen für Autos, über hochbelastbare Flugzeugkomponenten, High-Tech-Schienen und -Weichen, Komponenten für Photovoltaikanlagen, Leitschienen für die Straßensicherheit bis hin zu Stahlband für Haushaltsgeräte wie Kühlschränke. Und sogar in so mancher Premium-Armbanduhr steckt hochwertiger Stahl der voestalpine.

Wie wird in Zukunft Stahl CO2-frei produziert?

Wir haben mit greentec steel einen ambitionierten Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion entwickelt. In einem ersten Schritt wird ab 2027 die bestehende Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute teilweise ersetzt, womit die CO2-Emissionen um 30 Prozent, das sind drei bis vier Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, reduziert werden können. Bis 2050 streben wir eine CO2-neutrale Stahlerzeugung auf Basis grünen Wasserstoffs an, dafür forschen wir bereits intensiv an vielversprechenden Technologien.

Grundlage für unser modernes Leben

Stefan Engleder, CEO ENGEL

Das Unternehmen ENGEL ist vielen ein Begriff – aber was stellen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkret her?

ENGEL entwickelt Maschinen für die Verarbeitung von Kunststoff. Unsere Kunden kommen zum Beispiel aus dem Automotivsektor, aus dem Logistik- und Verpackungsbereich, und auch aus der Medizinbranche. Beim Endkonsumenten sind wir weniger bekannt. Allerdings wäre unser Alltag sehr grün, wenn sich jeder Gegenstand, der von unseren Kunden auf unseren Maschinen gefertigt wurde, in der ENGEL-Unternehmensfarbe einfärben würde. Denn unsere Technologie steckt in vielen Produkten des täglichen Lebens.

Welche Alltagsgegenstände sind das zum Beispiel?

Das beginnt bei Zahnbürsten, Haushaltsgeräten sowie Innen- und Außenverkleidungen für Autos, und führt über Sportartikel und Smartphone-Teile bis hin zu Brillen oder Einwegspritzen für Diabetiker. All diese Produkte haben eines gemeinsam: sie machen unser modernes Leben, wie wir es heute kennen und gewohnt sind, erst möglich.

Ein modernes Leben ohne Kunststoff ist also nicht denkbar?

Davon sind wir bei ENGEL überzeugt. Kunststoff hat herausragende Eigenschaften – er ist leicht, sehr strapazierfähig, ressourcenschonend in der Verarbeitung und das wichtigste: Kunststoff kann wiederverwertet werden. Gemeinsam mit anderen Firmen arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Wertstoffkreislauf zu schließen, damit in Zukunft weltweit kein Kunststoff in der Umwelt landet. Wohlstand und Gesundheit sind keine Privilegien der Gegenwart, das schulden wir auch unseren Nachfolgegenerationen.

Sonnenkraft für die eigenen vier Wände

Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, CEO Fronius International GmbH

Wie häufig kommt man direkt oder indirekt im täglichen Leben mit Fronius Produkten in Berührung?

Wer heute schon mit dem Auto oder der Bahn unterwegs war, durfte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit – und ohne es zu ahnen – auf Metallverbindungen verlassen, die mit unseren Produkten geschweißt worden sind. Wer im Supermarkt einem elektrischen Hubwagen begegnet, kann davon ausgehen, dass dieser mit einem Batterieladegerät aus unserer Firma aufgeladen wird. Und wer zu Hause eine eigene Photovoltaikanlage hat, verwendet hoffentlich einen unserer Wechselrichter.

Apropos: Welchen Beitrag leistet Fronius, damit wir Sonnenenergie nutzen können und unabhängiger von russischem Gas werden?

Die Wechselrichter von Fronius sind das Herzstück einer jeden Photovoltaikanlage. Sie machen es erst möglich, dass wir die Kraft der Sonne in den eigenen vier Wänden in Form von Strom nutzen können – und zwar durch die Umwandlung der vorhandenen Energie. Wenn wir diese zusätzlich intelligent steuern, können wir zu mehr Unabhängigkeit und gleichzeitig einer Kostenreduktion beitragen.

Wieviel Potenzial steckt weltweit im Einsatz von Photovoltaik?

Wir haben bei Fronius die Vision einer Zukunft, in welcher der weltweite Energiebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird – die Vision von „24 Stunden Sonne“. Der Einsatz von Photovoltaik trägt maßgeblich zur Erreichung dieses Ziels bei, weshalb wir ein enormes Potenzial darin sehen. Wir schaffen die Energiewende nicht als Unternehmen, sondern nur gemeinsam.

Umweltfreundlich verpackt – mit Spezialpapieren

Martin Zahlbruckner, CEO delfort

Jeder von uns benutzt immer wieder Produkte von delfort. Welche sind das beispielsweise?

Spezialpapiere von delfort begegnen uns im täglichen Leben, wie der Beipackzettel für Pharmazeutika, Einwickelpapier für Fast-Food-Burger, Papier für Strohalme, Papiere für Bibeln und den Koran und Papiere für Zigaretten. Hoch systemrelevant sind die funktionalen Papiere. Die Bedeutung von Etiketten in Logistiksystemen ist jedem klar. Dass Brot ohne Backtrennpapier in modernen Bäckereien oder Aufback-Öfen nicht mehr gebacken werden kann, wissen nur die Expertinnen. Batterien ohne Separatoren-Papier funktionieren schlichtweg nicht. Und wie soll Butter ohne Papier eingepackt werden?

Warum ist in der Papierproduktion Gas so wichtig, was würde ein Gasstopp bedeuten?

Energie wird zum Aufbereiten der Zellstofffasern und zum Trocknen der Papierbahn benötigt. Wir haben auf Gas umgestellt, weil es der Brennstoff mit den geringsten CO2 Emissionen war. Eine Umstellung auf andere Brennstoffe ist im Hinblick auf Verfügbarkeit und Genehmigungsverfahren ein Wettlauf mit der Zeit. Ohne Gas würde es bis zur Umstellung auf andere Energieträger kaum mehr Papier geben.

Wie wird in der Zukunft Papier produziert?

Die Zukunft unserer Energieversorgung wird in der Elektrifizierung liegen. Auf diesem anspruchsvollen Weg der Transformation darf die Gesellschaft nicht überfordert und nicht gespalten werden. Das Verbrennen von fossilen Materialien, auch Holz, wird dann der Vergangenheit angehören. Denn alle verfügbaren Ressourcen, unabhängig ob nachwachsend oder nicht, müssen Rohstoff sein und dürfen nicht mehr Brennstoff sein. Denn nur Rohstoffe können der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden.

Technologien für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

F. Peter Mitterbauer, CEO Miba

Produkte der Miba finden sich nahezu überall, wenn es etwa um Mobilität oder Energie geht. Welchen Beitrag leisten sie zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz?

Miba Produkte sind wichtige Grundlagen für die Versorgung mit sauberer Energie. Sie sorgen für den sicheren, störungsfreien Betrieb von Wasserkraftwerken oder Windturbinen und kommen bei der Steuerung von Stromnetzen zum Einsatz. Zudem leisten Miba Technologien einen wichtigen Beitrag zur Mobilität, in Elektroautos genauso wie in Fahrzeugen mit modernen, sauberen Verbrennungsmotoren. Auch LKW, Schiffe, Busse oder Flugzeuge werden dank Miba Technologie schadstoffärmer, leiser und umweltfreundlicher.

Welchen Beitrag leistet die Miba sonst noch bei der Reduktion von CO2?

Wir arbeiten in unserer Produktion und in den Büros seit vielen Jahren daran, immer weniger Ressourcen zu verbrauchen und einen geringeren CO2-Fußabdruck zu verursachen. So könnte man allein mit der im Vorjahr von uns eingesparten Energie 85.000 Elektroautos laden. Zudem errichten wir derzeit auf den Dächern unserer Produktionshallen die größte Solarenergie-Anlage des Salzkammergutes. Sie wird ab dem Herbst so viel Strom produzieren, wie 350 Einfamilienhäuser verbrauchen.

Warum ist Technologieoffenheit bei der Energiewende so wichtig?

Es sind nicht Verbote und Einschränkungen, sondern neue Technologien, die den wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten. Setzen wir daher auf das Know-how, den Ideenreichtum und die vielen neuen Lösungsansätze unserer Ingenieurinnen und Ingenieure – und verzichten wir auf ideologisch motivierte Einschränkungen ihrer Kreativität.

Nanoschichten im täglichen Einsatz

Martin Bergsmann, CEO Hueck Folien

Hueck Folien in Baumgartenberg ist Spezialist für Folienbeschichtung. Was hat das mit unserem Alltag zu tun?

Unsere optisch anspruchsvollen und funktionalen Oberflächenbeschichtungen finden die KonsumentInnen zum einen in Form von Sicherheitsfäden- und streifen in Geldscheinen, unter anderem in Eurobanknoten. Zum anderen finden Sie sich auch auf Selbstklebeetiketten von Hygieneartikeln oder verpackten Lebensmitteln und Sicherheitsetiketten für den Originalitätsschutz, wie beispielsweise auf Pharmaprodukten. Ebenso fallen Klebebänder sowie medizinische Pflaster in unsere Anwendungsgebiete. Auch die Oberflächen von Haushaltsgeräten, beispielsweise Kühlschränken, und Möbeln erhalten durch unsere Beschichtungen Design und Funktion.

Wie macht das Unternehmen den Euro besonders sicher?

Als Spezialist für Folienbeschichtungen machen wir mit unserem Know-how für feine Strukturen und die Kombination von funktionalen Mikro- und Nanoschichten Geldscheine fälschungssicher. Dafür entwickeln wir ständig neue Sicherheitsmerkmale und sind so Partner der sichersten Währungen der Welt. In moderne Sicherheitsfäden lassen sich mittlerweile Nanotexte und Bildmotive mit 3D-Effekten integrieren.

Warum ist die Produktion energieintensiv?

Das Aufdampfen von Metallen unter Vakuumbedingungen benötigt elektrische Energie für Heizung der Verdampfer auf über 1000°C, die Erzeugung eines Elektronenstrahls und den Betrieb der Vakuumpumpen. Für die Herstellung der Prozesswärme zur Trocknung von Lack- und Druckschichten sowie die Abgasreinigung zum Schutz der Umwelt kommt Erdgas zum Einsatz.

Salz ist für unser Leben essenziell

Peter Untersperger, CEO Salinen Austria AG

Salz wird in unserer modernen Welt in vielen Bereichen unbedingt benötigt. Welche sind das?

Salz ist ein echter Alleskönner. Es wird nicht nur in der Metallurgie, sondern auch in der Glas- und Kunststofferzeugung benötigt. Mit Natronlauge, dem Folgeprodukt des Salzes, wird aus Holz Zellulose gewonnen, das der Rohstoff für die Papier- und Textilindustrie ist. Doch auch in Wasch- und Putzmitteln ist Salz essenziell. Im Winter sorgt Salz für die Sicherheit auf den Straßen. Darüber hinaus werden aus Pharmasalz Medikamente hergestellt, dienen Salztabletten der Wasseraufbereitung und versorgt Viehsalz Tiere mit dem lebensnotwendigen Mineral.

In welchen Produkten des täglichen Lebens finden wir Salz der Salinen Austria AG?

Brot, Wurst, Käse – kaum ein Lebensmittel kommt ohne Salz aus. Der Großteil des von der Salinen Austria AG produzierten Salzes wandert jedoch nicht in den Kochtopf, sondern umgibt uns in unserem Alltag. Wenn Sie sich in Ihrem Zuhause umsehen, wurde für die Herstellung von neun von zehn Gegenständen Salz benötigt: Kleidung, Glas, Papier, Zahnpasta, Waschmittel, Seife, Jause und vieles mehr.

Wie würde unser Alltag ohne Salz aussehen?

Abgesehen davon, dass alles schrecklich fad schmecken würde, wäre die Versorgung der österreichischen Bevölkerung sehr schnell in Gefahr. Lebensmittelhersteller benötigen Salz aus der einzigen Saline Österreichs, um die Menschen mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. In der Medizin ist hochreines Pharmasalz als Kochsalzlösung für Dialysen und Infusionen essenziell. Die Landwirtschaft benötigt Viehsalz, ohne Streusalz würde der Verkehr im Winter lahmgelegt werden. Doch auch viele Industriezweige wären betroffen. Einfach gesagt: Ohne Salz würde Österreich stillstehen.

Beton – Wegbereiter der Zivilisation

Mag. Erich Frommwald, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe

Warum ist ein Zementwerk wie jenes in Kirchdorf an der Krems entscheidend für unser tägliches Leben?

Tagtäglich fallen Stoffe wie Textilfasern aus Reifen, Sand, Asche, Gipsplatten, Beton- oder Ziegelabbruch zur Entsorgung an. Das Kirchdorfer Zementwerk nutzt diesen „Abfall“ ökologisch sinnvoll für den Herstellungsprozess von Zement. Jährlich werden 295 Eisenbahnzüge voll mit Ersatzbrennstoffen bzw. Rohstoffe nutzbringend verwertet, welche sonst deponiert werden müssten. Die daraus entstehende Abwärme versorgt die Bezirkshauptstadt zu 50% mit Fernwärme.

Die Zement-Produktion ist CO2-intensiv. Warum zählt das Kirchdorfer Zementwerk zu den saubersten und nachhaltigsten weltweit?

EU-weit liegt der Mittelwert der Zementindustrie bei 674 kg CO2 pro Tonne Zement. Das Kirchdorfer Zementwerk emittiert Werte deutlich unter diesem Durchschnitt. Mit laufenden Lösungen in den Umweltschutz setzt das Zementwerk weltweite Standards: Die DeCONOx-Anlage zur industriellen Abluftreinigung & Wärmerückgewinnung, der Flash Dryer zur Trocknung von Ersatzbrennstoffen und die kürzlich erbaute Ausbrandstrecke zur weiteren Reduktion von CO-Emissionen.

Ist eine Welt ohne Beton vorstellbar?

Nein, Beton ist das Fundament unserer Zivilisation. Beton spart Fläche, durch Bauen in die Höhe wie auch in die Tiefe. Beton ist ein sicherer mineralischer Baustoff, er ist recyclingfähig, langlebig und besteht aus zu 100 % natürlichen Baustoffen (Wasser, Zement, Sand/Kies). Und: Beton nimmt CO2 aus der Umgebungsluft dauerhaft auf, Stichwort Dekarbonisierung. Beton wird regional hergestellt und regional auch verwendet.

Aus Österreich, für Österreich

Mag. Gerald Hackl, VIVATIS Holding AG

Vivatis ist ein Lebensmittelkonzern, der für unsere Grundversorgung entscheidende Bedeutung hat. In welchen Bereichen?

Mit unseren Betrieben im Nahrungs- und Genussmittelbereich verarbeiten wir jährlich weit über 100.000 Tonnen österreichische Rohstoffe zu einem umfangreichen Markensortiment, mit dem wir den Lebensmitteleinzelhandel sowie die Gastronomie und Hotellerie beliefern. Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein weiterer wichtiger Geschäftszweig der, ebenso wie der Dienstleistungssektor mit den Bereichen Tierkörperverwertung und Logistik, das Portfolio der VITATIS-Gruppe perfekt ergänzt.

Welche konkreten Produkte landen beispielsweise auf unseren Tellern?

Gourmet, als Vorreiter und Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung versorgt täglich über 300.000 Menschen z.B. in 2.700 Kindergärten und Schulen sowie 2.500 Betrieben, Seniorenheimen oder im Krankenhaus Wien Nord mit Essen. Darüber hinaus produziert VIVATIS eine Vielzahl an hochwertigen und geschmackvollen Produkten namhafter und traditioneller Marken wie Senna, Karnerta, Maresi, Knabber Nossi, Inzersdorfer, Himmeltau, Siggi, Toni Kaiser, Bauernland, Ackerl und Wojnar’s für KosumentInnen und Gäste im In- und Ausland.

Warum ist die Gasversorgung so wichtig für Vivatis?

Die in der Lebensmittelindustrie mitunter sehr energieintensiven Prozesse – von der Verarbeitung der Rohstoffe (Kochen, Backen, Pasteurisieren) bis zum Kühlen und Tiefkühlen fertiger Produkte – machen den Einsatz von Gas in einem hohen Maße erforderlich. Auch im Bereich der Tierkörperverwertung nimmt dieser Energieträger einen bedeutenden Stellenwert ein.